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03.11.2021

Löschung havarierter Lithium-Batterien: Scheinbar Unmögliches möglich gemacht

In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut und der F-500 TECHNOLOGY GmbH hat die Systeex Brandschutzsysteme GmbH jüngst mehrere vergleichbare Löschversuche an havarierten Lithium-Ionen-Batterien im Batterietestzentrum in Goslar erfolgreich durchgeführt. Innerhalb weniger Sekunden wurden die Brände vollständig gelöscht; 40 bis 70 Prozent der havarierten Batteriemodule blieben intakt. Dadurch konnte erfolgreich demonstriert werden, dass eine echte Löschung mithilfe des seitens Systeex entwickelten Prototyps eines stationären Löschsystems unter Einsatz des Löschmittels F-500 EA stattgefunden hat.



„Bis dato galt dies als unmöglich, jedenfalls ist das weltweit der bisherige Konsens“, erklärt Systeex-Projektingenieur Max Fusek. „Daher gibt es bisher auch noch keine Richtlinien und einheitliche Regelung von VdS oder FM Global für Brandschutzsysteme von Lithium-Ionen-Batterien, die größer als 50 kWh sind.“ Gerade in der Automobilindustrie, bei der die Produktion von E-Autos momentan boomt, werden inzwischen standardmäßig Antriebsbatterien mit über 100 kWh verbaut. Insbesondere bei deren Lagerung kam es in der Vergangenheit wiederholt zu verheerenden Bränden, die nicht gelöscht werden konnten. In dem jüngsten Löschversuch am Fraunhofer Institut in Goslar konnte der Brand einer Lithium-Ionen-Batterie nun innerhalb weniger Sekunden von über 1000 °C auf unter 80 °C abgekühlt und damit vollständig gelöscht werden. Geladene Gäste aus Forschung, Industrie und Presse verfolgten den Löschversuch live mit.

„Unser Ziel ist es, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass es einen Lösungsansatz für die sichere Lagerung von großen Lithium-Ionen-Akkus in Hochregallagern gibt, und hierfür nun entsprechende Richtlinien ausgearbeitet werden müssen“, fügt Fusek hinzu. Aktuell gestalte sich die Lagerung als sehr kostenintensiv und aufwendig, auch deshalb, da sich alles mangels fehlender Richtlinien auf Sachverständigen-Ebene abspiele. Aus diesen Gründen wurde in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut und der F-500 TECHNOLOGY GmbH Mitte Oktober auch ein Forschungsantrag bei der Förderinitiative KMU-innovativ gestellt, mit der das Bundesministerium für Bildung und Forschung Spitzenforschung im deutschen Mittelstand unterstützt, um das Thema sichere Lagerung von großen Lithium-Batterien weiter voranzutreiben.

„Wir freuen uns, dass wir mit F-500 EA ein Löschmittel zur Hand haben, das in Kombination mit unseren Sprinklersystemen und Expertenwissen zu diesem Erfolg geführt hat“, ist Systeex Geschäftsführer Christian Hilsdorf sichtlich stolz. „Dank eines vor Kurzem geschlossenen Rahmvertrages besitzen wir die Vorzugsrechte, wenn Kunden aus Sicherheitsgründen F-500 EA als Löschmittel in ihren Brandschutzanlagen einsetzen möchten. Denn unser Ziel ist es, die Zukunft noch sicherer zu machen.“

NDR-Beitrag "Goslarer Forscher arbeiten an Löschmittel für Batteriebrände"